Glattleder

Als Glattleder werden sämtliche Lederarten bezeichnet, deren Narbenseite nach außen hin gerichtet ist, unabhängig von der Narbungsart des Tieres. So weist Kalbsleder beispielsweise eine besonders flache Narbung auf, während Krokodilleder durch seine starke Narbung gekennzeichnet wird. Leder, an denen noch Tierhaare vorhanden sind, bezeichnet man als Pelz oder Fell.

Abhängig von der Dicke ihrer Oberflächenfärbung zeichnet sich Glattleder durch verschiedene Eigenschaften aus. Es kann entweder pigmentiert, also oberflächengefärbt, oder auch offenporig sein.

Die offenporige Variante, welche als Anilinleder bezeichnet wird, fühlt sich weicher an, bleicht aber in der Regel schneller aus und ist empfindlicher für Flecken. Unempfindlicher sind pigmentierte Leder, die sich dafür allerdings nicht ganz so weich anfühlen.

Als Gegenstück zum Glattleder kennt man das Rauleder, welches zum Beispiel die Rückseite des Glattleders, das narbenseitig angeschliffene Glattleder (Nubukleder) oder auch unbeschichtetes Spaltleder sein kann.

Die richtige Pflege für Schuhe aus Glattleder

Allgemein teilt sich die Glattlederpflege in drei Teile auf: Die Reinigung, die Pflege selbst und die Politur.

1. Reinigung
Gründliches Reinigen ist die Grundlage einer idealen Lederpflege, da Schmutz das Leder auf Dauer angreifen oder sogar porös machen kann. Würde die Ledercreme unmittelbar auf das verschmutzte Leder aufgetragen werden, lassen sich Flecken nur noch mit großer Mühe entfernen. Zunächst sollten die Schnürsenkel abgenommen werden, damit das Leder überall optimal gesäubert werden kann. Wenn der Schuh nur angestaubt ist, genügt es, ihn mit einem mit Wasser angefeuchteten Tuch zu säubern. Bei größeren Verschmutzungen empfiehlt sich der Combi Pflege Schaum, der selbst hartnäckige Flecken entfernt und zugleich die Farbe auffrischt. Wichtig: Auch Ösen sollten regelmäßig mit Schuhcreme behandelt werden, damit diese dauerhaft stabil bleiben. 

2. Eincremen 
Das regelmäßige Eincremen von Glattleder ist wichtig, um die Schutzfunktion des Materials zu erhalten bzw. um das Leder zu imprägnieren. Optimal für Brushleder geeignet ist die Hartwachscreme, während farbige Schuhe am besten mit einer Buntcreme behandelt werden. Eine kleine Menge der Creme wird mit Hilfe eines angefeuchteten Tuchs aufgenommen und in kreisenden Bewegungen in das Leder eingearbeitet. Auf diese Weise wird das Leder gleichzeitig weiter gereinigt. Anschließend sollten die Wirkstoffe rund 15 Minuten einwirken. 

Wichtige Tipps:

  • Die Verwendung einer Eincremebürste lohnt sich, um auch unzugängliche Stellen zu erreichen.
  • Die Creme sollte nur sehr dünn aufgetragen werden, damit nicht mehrere Schichten entstehen, die einen unerwünschten optischen Effekt mit sich bringen.
  • Bei der Nutzung einer farbigen Creme ist die richtige Farbe enorm wichtig, da das Leder sonst verfärbt wird. 

3. Polieren 
Nachdem die Pflege vollständig getrocknet ist, wird der Schuh mit einer Glanzbürste poliert. Dadurch erhält das Material nicht nur Glanz, sondern wird noch einmal effektiv gepflegt: Die glatte Oberfläche lässt Feuchtigkeit langfristig abperlen und verhindert ein erneutes Ablagern von Schmutz. In nasskalten Monaten empfiehlt es sich außerdem, die Schuhe zusätzlich mit einem Imprägnierspray zu behandeln, um sie vor Feuchtigkeit und Salzflecken zu schützen.